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„Ich werde ganz sicher wieder kommen“

Interview mit Sarah Wiener, Mitglied des Europäischen Parlaments, TV-Köchin und Autorin, über ihren Kuraufenthalt im Ayurveda-Zentrum Schloss Kirchberg

Ist das Ihre erste Ayurveda-Kur?

Nein, ich habe schon mit 30 Jahren eine Panchakarma-Kur, also eine Reinigungskur, auf Sri Lanka gemacht. Danach waren es weitere Ayurveda-Kuren in Deutschland.

 

Bitte erzählen Sie uns etwas über die Kur, die Sie gerade im Ayurveda Kurzentrum Schloss Kirchberg machen.

Vor einigen Monaten war ich beruflich auf Schloss Kirchberg und habe mir eine Ayurveda Massage gegönnt. Frau Dr. Athira Raj hat mich massiert. Ich habe seit ein paar Jahren ab und an Schmerzen im unteren Rücken. Sie hat eine alte Verletzung bei der Massage ertastet, richtig diagnostiziert und mir geraten, dass ich zu weiteren Behandlung einige Tage mal wieder komme, obwohl ich schon länger keine Schmerzen mehr hatte. Jetzt hatte ich wieder akute Schmerzen, sodass es gut passte. Eindrucksvoll, dass innerhalb von drei bis vier Tagen, in denen ich erneut hier bin, die Ayurveda-Ärztinnen durch Massagen mir meine Schmerzen nehmen konnte.

 

Gab es weitere Erkenntnisse für Sie?

Abgesehen von der Entspannung: Ich habe einen niedrigen Blutdruck. Dr. Raj hat eine Blockade im oberen Rücken bei den Schultern gelöst und verkündet, dass sich mein Blutdruck normalisieren wird. Da war ich dann doch sehr skeptisch. Aber nach der Behandlung vor ein paar Tagen ist mein Blutdruck wieder normal. Er wird hier jeden Tag gemessen. Das hat mich wirklich beeindruckt, dass mit der Marma-Massage auch niedriger und hoher Blutdruck beeinflusst werden kann. Ich bin nun gespannt, wie lange das anhalten wird.

 

Welche ayurvedischen Anwendungen hatten Sie?

Ich hatte Stirngussmassagen, Stempelmassagen, Marma-Massagen und weitere Anwendungen.

 

Was bedeutet für Sie Ayurveda?

Ayurveda hat weniger mit Wellness zu tun, für mich sind es medizinische Anwendungen. Ich denke, Ayurveda stabilisiert die Gesundheit oder stellt sie wieder her. Sie bringt unsere Energie, unsere Gesundheit in Balance.

 

Inwieweit hängen für Sie ökologische bäuerliche Landwirtschaft, gesunde Lebensmittel und die Auswirkung auf Körper, Geist und Seele zusammen?

Essen ist Medizin, Medizin sei dein Essen. Du bist, was du isst. Lebensmittel sollen frisch, vielfältig und lebendig sein, und ohne schwere Verarbeitung und ohne Umweltgifte wie Pestizide. Mikroorganismen gibt es überall, auch in und auf uns. Sie sind oft unsichtbare Helfer und übernehmen viele Prozesse. Das  größte Ökosystem in uns ist der Darm: das Darmmikrobiom.
Je mehr verschiedene Arten im Darm angesiedelt sind, desto besser und resilienter ist das Immunsystem. Man sagt ja auch: alle Krankheiten kommen aus dem Darm. Wir brauchen unterschiedliche frische bunte Lebensmittel, die regional und saisonal angepasst sind. Dann wissen wir, was wir essen und stärken auch damit unseren Nachbarn. Das Besondere hier im Schloss Kirchberg ist zudem, dass Bio-Lebensmittel verwendet werden. Das find ich gerade beim Heilgedanken wichtig.

 

Wie sah Ihre ayurvedische Ernährung während des Kuraufenthalts aus?

Ich fand sie sehr schmackhaft und abwechslungsreich, leicht und doch würzig. Es gibt einen indischen Koch hier, der die Ayurvedaküche sehr gut beherrscht.

 

Haben Sie schon selbst ayurvedisch gekocht? Nehmen Sie für Ihre Küche Inspiration von hier mit?

Ja, auf jeden Fall. Ich mag die indische Küche. Wichtig ist die Zusammenstellung mit Gewürzen in Kombination mit Gemüse.

 

Welche Ayurveda-Anwendung sollte Ihrer Meinung nach jeder einmal gemacht haben?

Alle, die älter als 25 bis 30 Jahre sind, sollten nicht nur einzelne Anwendungen, sondern eine Panchkarma-Kur bis zu drei Wochen machen. Je älter man wird, desto dringlicher wird es, sich Zeit für sich und den eigenen Körper zu nehmen. Viele reagieren erst, wenn sie chronische Schmerzen haben oder im Burnout sind. Tiefsitzende Fehlstellungen sind nicht mit zwei bis drei Behandlungen behoben. Es sollten Ursachen und nicht nur Symptome behandelt werden. Das ist ein großer Unterscheid zur westlichen Medizin, die wir ja auch nicht missen wollen.